Prinzipien der Mediation

Die Prinzipien der Mediation bilden das Herzstück jedes Mediationsverfahrens. Sie schaffen einen geschützten Rahmen, in dem Konfliktparteien eigenverantwortlich und respektvoll zu tragfähigen Lösungen finden können. Auch wenn sich die Themen oder Verfahren im Einzelfall unterscheiden – die Grundprinzipien sind stets dieselben:

👉 Sie geben Sicherheit, Orientierung und Vertrauen in den Prozess.

Prinzipien der Mediation
Erläuterung der Prinzipien einer Mediation

🟡  Freiwilligkeit

Die Teilnahme an einer Mediation erfolgt immer auf freiwilliger Basis. Keine Partei kann gezwungen werden, sich auf das Verfahren einzulassen oder es fortzuführen. Ebenso steht es allen Beteiligten frei, die Mediation jederzeit zu beenden – ohne Begründung. Diese Freiheit garantiert, dass nur Vereinbarungen entstehen, die wirklich von allen getragen werden. Eine Lösung kann nur Bestand haben, wenn sie auf echter Zustimmung beruht.

🟡  Eigenverantwortung

In der Mediation behalten die Parteien die Kontrolle über Inhalt und Ergebnis. Sie entscheiden selbst, welche Themen besprochen werden und welche nicht. Ich leite das Verfahren als Mediatorin zwar strukturiert, ohne jedoch Einfluss auf den Inhalt oder die Entscheidungen zu nehmen. Diese Eigenverantwortung stärkt das Vertrauen der Beteiligten in ihre Fähigkeit, Konflikte selbst zu lösen.

🟡  Informiertheit

Nachhaltige Konfliktlösung setzt Wissen voraus. Alle Beteiligten müssen verstehen, welche Hintergründe, Rechte und Interessen im Spiel sind. Nur wer umfassend informiert ist, kann bewusste und faire Entscheidungen treffen. Das Prinzip der Informiertheit stellt sicher, dass alle relevanten Informationen offengelegt und besprochen werden.

🟡  Vertraulichkeit

Alles, was in der Mediation besprochen wird, bleibt vertraulich. Ich unterliege als anwaltliche Mediatorin der Schweigepflicht und darf keine Informationen weitergeben oder in anderen Verfahren verwenden. Regelmäßig verpflichten sich auch die Parteien zur Verschwiegenheit. D.h., dass sie das während der Mediation gewonnene Wissen nicht gegen die andere Seite oder gegenüber Dritten einsetzen dürfen. Dieses Prinzip schafft einen geschützten Raum, in dem Offenheit möglich ist.

Diese Grundsätze gelten grundsätzlich auch bei Scheitern der Mediation.

🟡 Neutralität/Allparteilichkeit

Ich bin als Mediatorin  neutral und unabhängig. Ich unterstütze alle Beteiligten gleichermaßen und sorgt dafür, dass jede Stimme gehört wird. Ich vertrete keine  Partei, sondern begleite beide Seiten fair und wertschätzend. Ziel ist es, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln, ohne den Druck gerichtlicher Verfahren.

Dazu gehört auch, dass ich keine inhaltliche Rechtsberatung erteile. Denn die Frage nach dem Recht taucht immer dann auf, wenn eine Seite der Auffassung ist, das Gesetz streite für sie. Gebe ich Recht oder korrigiere ich dies in der Sache, wird mein Einschreiten regelmäßig nicht mehr als neutral, sondern als parteiisch empfunden. Dann aber ist der Erfolg der Mediation in Gefahr.

Um den Parteien Raum und Gelegenheit, ihren Konflikt beizulegen, rege ich aber regelmäßig an, dass die Parteien bereits eingeleitete Verfahren ruhen lassen bzw. während der Dauer der Mediation keine neuen Prozesse anstrengen.

Fazit: 💡

Als Partei einer Mediation dürfen Sie auf diese Grundsätze vertrauen – sie gewährleisten Fairness, Offenheit und Sicherheit. Daher ist zusammenfassend festzuhalten:


👉 In der Mediation geschieht nichts ohne Ihren Willen!